Gesundheit

 

 

Auch wenn der Große Schweizer Sennenhund an sich als robuster und noch nicht so überzüchteter Hund gilt, hat auch er mit ein paar "rassetypischen Auffälligkeiten" zu kämpfen.

 

So hört man beispielsweise immer wieder von Problemen mit der Hüfte und den Ellenbogen (HD und ED) oder von Magendrehungen.

 

Natürlich gibt es neben den genannten Problemen auch noch weitere, typische Auffälligkeiten wie z.B. Epilepsie oder Magen-Darm-Probleme, die immer wieder im Zusammenhang mit dem Großen Schweizer genannt werden.

 

Wir möchten uns hier jedoch nur auf die wichtigsten beschränken.

 

HD / ED

 

Hüftdysplasie und Ellenbogendysplasie - kurz HD und ED

 

Grundsätzlich unterscheidet man zunächst einmal bei der Hüft- und Ellenbogendysplasie zwischen folgenden Stufen:

 

  • HD-A = HD-0 = Frei

  • HD-B = HD-1 = Verdacht

  • HD-C = HD-2 = Leicht

  • HD-D = HD-3 = Mittel

  • HD-E = HD-4 = Schwer

 

 

 

  • Für die Zucht werden nur Hunde mit einer A- oder B-Hüfte (also HD frei oder Verdacht) zugelassen, wobei zulässige Verpaarungen mit A-A oder A-B eingegrenzt werden.

 

 

  • ED-0 = Normal (keine Osteophyten oder Sklerose)

  • ED-1 = Leicht

  • ED-2 = Moderat

  • ED-3 = Schwer

     

    Osteochondrosis Dissecans (OCD)

 

OCD treten häufig bei Hunden im Alter von vier bis fünf Monaten während der Hauptwachstumsphase (selten später) auf. Die betroffenen Tiere sind zudem häufig übergewichtig. Männliche Tiere, die in der Regel schneller wachsen, sind häufiger betroffen als weibliche. Meistens handelt es sich um besonders bewegungsfreudige Tiere, die früh beansprucht werden (lange Spaziergänge, Spielen mit älteren Hunden) und zusätzlich zum bereits reichhaltigen Welpenfutter noch Mineralstoffzusätze erhalten, wodurch wiederum die Wachstums-geschwindigkeit beschleunigt wird.
Eine Osteochondrose oder Osteochondrosis ist eine Störung der chondralen Ossifikation, also der Umwandlung von Knorpel zu Knochen als Teil des normalen Wachstumsprozesses. Sie kann daher grundsätzlich an zwei Lokalisationen auftreten:
1.Im Gelenk
2.In den Wachstumsfugen
In beiden Fällen wird der Knorpel nicht genügend rasch zu Knochen umgebaut, so dass sich eine abnorm dicke Knorpelschicht bilden kann. Da der Knorpel keine eigenen Blutgefässe besitzt, sondern durch Diffusion ernährt wird, werden die tiefer gelegenen Knorpelschichten immer schlechter ernährt und degenerieren. Dabei kann sich bei der gelenksansässigen Osteochondrose auch ein Knorpelstück lösen und frei im Gelenk schwimmen ("Gelenkmaus") - man spricht dann von einer Osteochondrosis (oder Osteochondritis)dissecans,kurz OCD.
OCD treten normalerweise an beiden Vordergliedmaßen auf, so dass es schwierig ist, die Lahmheit überhaupt zu erkennen. Frühzeitig erkannte, unkomplizierte OCD-Defekte können durch strikte Ruhe und Futterumstellung ausheilen. Ansonsten besteht die Möglichkeit einer operativen Therapie, die ebenfalls möglichst frühzeitig vorgenommen werden sollte.